Geöltes oder lackiertes Parkett - das sind die Unterschiede
Jeder, der sich einen neuen Parkettboden anschaffen möchte, wird sich mit der Frage beschäftigen, ob der neue Boden eine geölte oder eine lackierte Oberfläche haben soll. Die richtige Antwort auf diese Frage lautet: Man entscheidet sich für jene Oberfläche, die den eigenen Vorstellungen, Erwartungen und Anforderungen besser entspricht.
Um Sie bei dieser Entscheidung etwas zu unterstützen, haben wir die wesentlichen Unterschiede der beiden Oberflächenbehandlungen gegenübergestellt.
Die Oberfläche von Parkett kann mit Lack, Öl oder Wachs behandelt werden, wobei gewachste Böden in der jüngeren Vergangenheit immer seltener üblich sind. Für welche Methode man sich entscheidet, hängt von den individuellen Vorlieben und der Beanspruchung des Fußbodens ab.
Geöltes Parkett ist etwas empfindlicher, etwas pflegeaufwändiger, dafür aber natürlicher und hochwertiger.
Der wesentliche Unterschied zwischen geöltem und lackiertem Parkett ist die Auswirkung auf die Oberfläche.
ÖL: Bei der Behandlung mit Öl wird das Parkett imprägniert. Die Poren des Holzes bleiben offen und das Material kann atmen.
LACK: Beim Lackieren wird die Oberfläche vollflächig versiegelt. Der Lack bildet eine zusätzliche Schutzschicht und verschließt die Poren des Holzes.
Geölt oder lackiert
Perfekt gepflegter Parkett
Schutz
Lackiertes Parkett gilt generell als widerstandsfähiger und robuster als geöltes Parkett. Durch die zusätzliche Schutzschicht des Lackes wird der Boden effektiver vor Schmutz, Nässe und Abnutzung geschützt.
Im Vergleich dazu kann es bei geöltem Parkett rascher zu Abnutzungserscheinungen und Schäden kommen, da die Belastungen und Beanspruchungen direkt auf die Oberfläche einwirken.
Reinigung
Die logische Konsequenz der höheren Widerstandsfähigkeit gegen Schmutz und Nässe ist, dass lackiertes Parkett gemeinhin leichter zu reinigen ist. Neben der trockenen Reinigung mit einem geeigneten Staubsauger oder Besen reicht bei lackiertem Parkett grundsätzlich das regelmäßige nebelfeuchte Wischen mit Wasser und einem schonenden Reinigungsmittel aus.
Bei geöltem Parkett hingegen lautet die Empfehlung, dem Wischwasser eine spezielle Holzbodenseife mit rückfettenden Inhaltsstoffen beizumengen. Das erleichtert nicht nur die Beseitigung von Schmutz, sondern sorgt bei jedem Reinigungsvorgang zusätzlich für die nötige Pflege der Oberfläche. Darüber hinaus ist es auch ratsam, in regelmäßigen Abständen einen Öl-Refresher einzusetzen, um den Schutz aufrechtzuerhalten.
Pflege
Bei geöltem Parkett wird eine Erstpflege dringend empfohlen, um einen möglichst langanhaltenden Schutz des Bodens zu gewährleisten. Spezielle Pflegeöle sorgen dafür, dass sich die Poren des Holzes vollständig öffnen und die vorhandene Gerbsäure neutralisiert. Geöltes Parkett sollte darüber hinaus in einem Abstand von ca. 2 bis 4 Jahren nachgeölt werden, bei großer Beanspruchung auch öfter. Dazu muss die Oberfläche zunächst mit einem speziellen Intensivreiniger grundgereinigt werden, bevor die Ölschicht mit entsprechenden Pflegeölen aufgefrischt wird.
Bei lackiertem Parkett hingegen ist eine Erstpflege nicht erforderlich. Allerdings können spezielle Parkett-Polish-Produkte die Widerstandsfähigkeit zusätzlich erhöhen. In weiterer Folge kann eine gelegentliche Intensivreinigung und die anschließende Behandlung mit einer geeigneten Lackpflege die Abnutzung der Oberfläche verlangsamen und feine Kratzer in der Lackschicht kaschieren.
Reparaturen
Hartnäckige Flecken lassen sich sowohl von lackiertem als auch von geöltem Parkett mit Hilfe von speziellen Reinigungsmitteln relativ gut entfernen. Bei der Beseitigung von kleineren bis mäßigen Beschädigungen im Parkett ist wiederum eine geölte Oberfläche im Vorteil, da dies mit verhältnismäßig geringem Aufwand verbunden ist.
So können feine Kratzer meist mit Schleifpapier und Pflegeölen wegpoliert werden. Aber auch tiefere Kratzer, Risse oder andere Schäden lassen sich gut reparieren, indem sie partiell abgeschliffen werden und die betroffene Stelle neu geölt wird. Außerdem bleibt das Holz bei geölten Parkettböden auch bei Kratzern weiterhin geschützt, weil das Öl tief in die Holzporen eingedrungen ist.
Während Kratzer bei geöltem Parkett daher vorrangig einen optischen Mangel darstellen, können diese bei lackierten Böden größere Schäden nach sich ziehen. Durch die mechanische Verletzung der Lackschicht ist der Schutz des Parkettbodens nicht mehr vollständig gewährleistet und Schmutz sowie Feuchtigkeit können leichter in das Holz eindringen.
Feine, oberflächliche Kratzer in der Lackschicht lassen sich mit Polish oder speziellen Reparatursets relativ gut beheben. Bei tieferen Kratzern gestaltet sich die Reparatur wesentlich aufwändiger. Eine partielle Ausbesserung ist bei lackiertem Parkett nicht möglich – selbst wenn eine neue Lackschicht auf der reparierten Stelle aufgetragen wird, würden immer Unterschiede in der Oberfläche erkennbar bleiben. In diesen Fällen muss das Parkett vollständig abgeschliffen und neu versiegelt werden.